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 Silbersack» gefreut «05.08.2012 

Es ist erstaunlich, daß die Rettung einer kleinen, schmuddeligen Kneipe vor dem Abbruch ein so großes mediales Echo erfährt. Neben dem Hamburger Abendblatt ist sowohl in der Süddeutschen Zeitung als auch bei Spiegel Online ist etwas darüber zu lesen. Doch Eins nach dem Anderen im Telegramstil:

  • Die Kneipe heißt Silbersack und befindet sich in Hamburg im Stadtteil St. Pauli.
  • Die Wirtin Erna Thomsen ist gestorben.
  • Die Erbengemeinschaft will das Objekt verkaufen, was dem sicheren Abbruch gleich kommt.
  • Eine Gruppe Hamburger Geschäftsleute, die sich für den Erhalt der Institution einsetzen, kauft die Kultkneipe und rettet sie somit vor dem Abbruch.

So weit. So gut.

Ein ähnlicher Fall hat sich vor nicht all zu langer Zeit in München abgespielt. Die Kneipe Schwabinger 7 sollte einem Neubau weichen. Doch die Geschichte verlief anders als in Hamburg. Es gab zwar Protestaktionen mit prominenter Unterstützung, doch ohne den erhofften Erfolg. Die Luxus-Appartments werden gebaut.

Wie in München gibt es auch in Hamburg den Trend, den Kiez in eine Luxus-Appartment-Siedlung umzuwandeln.

Da haben also die Hamburger Retter des Silbersack in uneigennütziger Weise ein gutes Werk vollbracht. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Vielleicht haben die Investoren das Bestreben, etwas vom Flair des alten St. Pauli zu erhalten um somit ihre sonstigen umliegenden Immobilien im Wert zu steigern. Wir wissen es nicht.

Doch egal, welche Beweggründe wirklich vorlagen. Die gute Tat ist vollbracht. Neue Generationen von Silbersack-Eleven werden weiterhin Gassenhauer aus der Musikbox hören und am Respal-Tresen sitzend Schnaps und Flaschbier zu soliden Preisen trinken.

05.08.2012 / impressum
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